Düfte & Wirkung

Düfte fallen uns entweder auf, wenn sie sehr unangenehm riechen oder wenn sie unsere Sinne regelrecht betören. Während des Tages sind wir einem bunt gemischten Duftcocktail ausgesetzt, dem wir uns kaum entziehen können. Der Nase wird keine Pause gegönnt und an manchen Tagen bleibt einem wirklich nur noch der Stoßseufzer:"Mir stinkt’s". Unsere Augen können wir schließen, die Nase nicht. Damit haben Düfte eine Wirkung auf uns, der wir uns nur selten entziehen können. Wirklich dufte geht es hingegen allen, die die verschiedenen Düfte gezielt einsetzten. Die Weihnachtszeit ist ohne den Duft von Zimt, Lebkuchen, Vanille, Tannengrün und Orange kaum vorstellbar und wer an einem blühenden Flieder-Strauch riecht, gerät automatisch in Frühlingslaune.

Wie das Riechen funktioniert

Gerüche zielen direkt auf unser Gehirn. Über das Limbische System, der Schaltzentrale des Gehirns, können Aromen Instinkte wie Hunger oder Müdigkeit genauso beeinflussen wie das Sexualverhalten oder Sympathie – noch bevor wir einen Duft überhaupt bewusst wahrnehmen. Damit ist der Geruchssinn der unmittelbarste der fünf Sinne.

Jedes Lebewesen sondert einen Duft ab. Dabei handelt es sich um winzig kleine Moleküle, die durch das Einatmen ihren Weg über unsere Nasenhöhle bis zur Riechschleimhaut finden. Auf dieser befinden sich Millionen von Zellen, die die Duftmoleküle auflösen und registrieren. An den Zellen befinden sich Rezeptoren, die die Moleküle erkennen. Erkennt ein solcher Rezeptor ein Duftmolekül, wird ein Reiz ausgelöst. An den Riechkolben, dem Übergang zum Gehirn, wird der Reiz weitergeleitet. Dort wird er verarbeitet und löst bestimmte Reaktionen aus. Beispielsweise wird bei einem angenehmen Geruch der Speichelfluss ausgelöst. Über zehntausend verschiedene Gerüche kann der Mensch auf diese Weise wahrnehmen.

Selbst das Gedächtnis wird von Düften geleitet: Sie wecken beispielsweise Erinnerungen. Ein leichter Hauch von Gewürzbonbons oder Glühwein und schon denken wir an Weihnachten.

Rund 10.000 verschiedene Düfte kann unsere Nase unterscheiden. Diese verschiedenen Geruchseindrücke aus dem Gewirr einzelner Duftstoffe in der Luft herauszufiltern und zu identifizieren, ist für unseren Geruchssinn eine höchst anspruchsvolle Aufgabe.

Bewusste oder unbewusste Duftwirkungen können die Ausgeglichenheit oder die emotionale Stabilität verbessern, sie können Ängstlichkeit oder Verärgerung entgegentreten, sie können beispielsweise auch schöpferische Kreativität bewirken. Düfte wirken direkt auf Körper und Seele und damit auch auf Emotionen und das Verhalten von Menschen. Die Bereiche des Gehirns, in denen Informationen über Gefühle, Erinnerungen oder Sexualität sitzen, werden direkt angesprochen. Der Körper antwortet darauf mit einer Ausschüttung von Hormonen – die jeweilige Stimmung wird sofort beeinflusst.

 

so wirken Duftstoffe (einige Beispiele)

Anis wirkt entspannend, ausgleichend und stabilisierend. Erwärmt und beruhigt bei innerer Unruhe und bei Verspannungen.

Bergamotte wirkt entkrampfend, stimmungsaufhellend und angstlösend. Stärkt bei Stress, Erschöpfung und wirkt positiv auf die Kreativität.

Citronella wirkt erfrischend, anregend, stimmungsaufhellend und belebend. Sie verhilft zu neuen Optimismus und hilft bei Antriebslosigkeit

Eukalyptus wirkt anregend, erfrischend und befreiend. Der Duft ist außerdem stark luftreinigend und antiseptisch. Daher wirkt Eukalyptus besonders wohltuend bei Heuschnupfen, Erkältung und Husten. Bei Lethargie und Konzentrationsschwäche kann es anregend und stärkend wirkend.

Jasmin wirkt stress lindernd, löst seelische Verkrampfungen und verbessert die Stimmungslage.

Lavendel wirkt ausgleichend, entspannend und belebend. Er stärkt die Nerven, lindert Kopfschmerzen und soll durch die beruhigende Wirkung einen erholsamen Schlaf schenken. Zudem sorgt Lavendel für Ausgeglichenheit von Körper und Seele.

Mandarine wirkt aufheiternd, erfrischend und löst Verspannungen und Ängste.

Pfefferminze wirkt erfrischend und gedächtnisstärkend bei geistiger Erschöpfung und Unkonzentriertheit und wirkt befreiend und wohltuend bei Erkältungen und Migräne.

Rose wirkt beruhigend, hautpflegend und schafft eine warme und liebevolle Atmosphäre. Außerdem soll sie aphrodisierend wirken.

Vanille wirkt aphrodisierend, erheiternd und wärmend.

Zimt wirkt anregend, ausgleichend und nervenstärkend.

Zitrone wirkt erfrischend und belebend. Hilft bei Schwächezuständen, Niedergeschlagenheit und Konzentrationsschwäche.

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